Seite 3 Spanien 2002
Cadiz / Granada 6.-8.9.


Sind wieder aus Granada zurück. Wir sind am Freitag gestartet, allerdings erst nachdem wir uns erholt hatten von einer sehr, sehr heftigen Nacht, die hier nicht im Detail erläutert werden muss und vorwiegend der Erkundung der spanischen Kultur im Bereich der Abendgestaltung diente. Also, ab nach Granada, knapp vier Stunden mit dem Auto. Begleitet werden wir von Theresa und Thomas, Praktikant auf der Sprachschule. Die Landschaft auf der Fahrt - ein Traum. Dörfer ganz in weiß ( deswegen auch genannt ‚Weiße Dörfer') in einem unglaublichen Bergpanorama, das im Spiel von Licht und Schatten wie ein riesiges, flauschiges Kissen aussieht. Zu den Tönen von Melissa Etheridge, geht es durch von Olivenbäumen bewachsene Täler und Hügel.
Einfahrt in Granada, der Verkehr und die Straßenführung tun ihr Übriges, und schon kurz darauf wissen wir nicht mehr ganz so genau wo wir sind. Achim ist leicht angenervt, reden doch drei Leute gleichzeitig auf ihn ein, und geben vor zu wissen, wo es langgeht. Wir halten an und Thomas geht erst mal zu einer Telefonzelle und macht ein Hostal für uns klar. Mit Hilfe der Anweisungen einer netten Spanierin finden wir uns zurecht und sind begeistert. Das Hostal liegt direkt in der Altstadt, am ‚Plaza de Universidad', gesäumt von der Rechtsfakultät und einer alten Kirche. Auch die Zimmer sind top, allerdings quält uns der Hunger, also nix wie in eine Tapas-Bar. Hier muss eine Besonderheit der Gastronomie Granadas erwähnt werden: Jedes mal wenn man ein Getränk bestellt, bekommt man gratis Tapas dazu, d.h. man muss in Grunde nichts zu Essen bestellen. Auf diesem Weg kommen wir zu einem recht reichlichen Abendessen, obwohl wir nur in Alkoholika investieren. Ausklingen lassen wird den Abend in einer von Studenten bevölkerten Bar und rauchen auf dem Zimmer noch eine ‚Guten Abend-Zigarette'.




Am nächsten Morgen geht's früh raus (für spanische Verhältnisse) und wird stehen schon um halb elf an der Kasse zur Alhambra. Die Alhambra, Wahrzeichen Granadas, ist die einzige islamische Festung, die noch komplett existiert und wurde im 14. Jahrhundert von den muslimischen Nasrid-Sultanen gebaut. Zum Glück, wir hätten sonst etwas verpasst. Zuerst bewegen wir uns durch den ‚Generalife' genannten Teil, war wohl so was wie der Lustgarten des Sultane, ein wunderschöne Gartenanlage. So lustwandeln auch wir zwischen Rosen und Sträuchern und genießen die weite Aussicht auf Granada und die Sierra Nevada (leider nicht schneebedeckt). Dann betreten wir den Hauptteil, die Alhambra, die eigentliche Festung. Kaum vorstellbar, dass die Menschen damals ein solches Bollwerk errichten konnten, das so gebaut war, all diese Jahrhunderte zu überstehen. Riesige Türme neben dunklen Verliesen (leider zugesperrt) und inmitten der Festung, der ‚Nasrid Palast'. Hier ließen sich die damaligen Herrscher wohl so richtig gut gehen, in einem sehr schönen Ambiente aus feinverzierten Wänden und sonnendurchfluteten Innenhöfen. Dieser Palast alleine, der von jedem Besucher nur eine halbe Stunde besichtigt werden darf (ansonsten wäre er wohl schon den Auswirkungen des Massentourismus zum Opfer gefallen) macht den Besuch der Alhambra lohnenswert.
The King is back! Brunnen im Nasrid-Palast, sehr schönes Ambiente, zu viele Touristen
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