Seite 8 Spanien 2002
Canos / Conil 11.9.


Heftigen Abend in Canos verbracht. Ganz gemütlich fängt es an. Im Restaurant ‚El Pirate' nehmen wir unser Abendessen mit direktem Blick auf das schwarze Meer und der hellerleuchteten Strand zu uns. Anschließend lassen wir uns in einer marokkanischen Bar unter großen Zelten nieder. Die Atmosphäre, einmalig. Die Gäste sitzen vorwiegend auf dem Teppichboden oder gammeln auf den Sitzkissen herum. Direkter Blick auf das Meer und den Mond, den Mojito in der Hand, zurückgelehnt und den Augenblick genießend, so lässt es sich aushalten. Wir chillen so bis etwa zwei Uhr herum und beschließen zurück zum Zeltplatz zu fahren. Unterwegs nehmen wir ein Pärchen beim Trampen mit, die unbedingt noch zu einem Platz außerhalb des Dorfes wollen. Achim ist so nett und fährt sie hin, denken wir noch, dass die zwei einen gemütlichen Joint unter freien Himmel genießen wollen. Nach einer holprigen Fahrt auf etwas, das den Namen Feldweg kaum verdient, kommen wir auf eine kleine Anhöhe, auf der schon einige Autos herumstehen. Am Ende des ‚Parkplatzes' steht ein Lastwagenanhänger, Musik erschallt, die Silhouetten tanzender Menschen sind zu erkennen. Eingerahmt wird die Szene von einem unglaublich klaren Sternenhimmel. Ich komme mir in die Flower-Power Zeit versetzt vor, und dieser Eindruck wird noch verstärkt, als wir uns der kleine Partystätte nähern. Etwa 100 junge und alte Hippies, mindestens die Hälfte völlig zugekifft und auf Droge, wiegen sich zu den Tönen der Musiker, die auf dem Anhänger stehen und vor sich hin jammen. In einer kleinen Holzhütte werden Getränke verkauft, das ganze wirkt sehr improvisiert. Wir erfahren, dass jeder sich auf die Bühne stellen kann, um mitzujammen, kommen jedoch zu dem Entschluss, dass unser künstlerisches Talent nicht ganz ausreicht, um uns dieser Herausforderung zu stellen. Die Musiker machen ihre Sache zu gut und die Version von ‚Give it away now' wird wohl so nie wieder zu hören sein. So um vier Uhr machen wir uns auf den Rückweg, Achims Auto muss noch mal leiden und wir fallen völlig fertig ins Bett bzw. Schlafsack.
Ich sah, glaube ich, schon mal erholter aus - aber so noch leicht zugedröhnt geht sich der Morgen mal ganz anders an
weiter